Thema

Annotationen (von lat. annotatio), also „Anmerkungen“ oder „Hinzufügungen“ von erläuternden Elementen zum eigentlichen Gegenstand werden zu recht als bedeutende Kulturtechnik bezeichnet. In den Geistes- und Kulturwissenschaften spielen Annotationsmethoden im Bereich der Text- und Bildkritik schon seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle. Der Digitale Wandel in Wissenschaft und Gesellschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche neue Annotationstechniken hervorgebracht, auch weit über die hermeneutischen Wissenschaften hinaus. Sei es die Informatik (Annotation von Programmcode), die Linguistik (Annotation von Sprachkorpora) oder auch Bereiche wie die sozialen Medien (Tagging) – digitale Annotationsformen sind allgegenwärtig.

Die „International Summer School“ (ISS) des Mainzer Masterstudiengangs „Digitale Methodik in den Geistes­ und Kulturwissenschaften“ widmet sich 2018 dem Thema „Annotationen“ mit besonderem Fokus. Hierbei geht es um einen grundsätzlichen Kompetenzaufbau zu digitalen Annotationsmethoden sowie um das Kennenlernen von Basisinstrumenten zur Annotation von Forschungsgegenständen aus verschiedenen geistes- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen.

Neben einer Einführung in Techniken und Werkzeuge für das kollaborative, webbasierte Arbeiten (bspw. mit Markdown, Git und GitLab) stehen die Annotation von Texten und Bildern mit Markup-Sprachen, die webbasierte Transkription und Annotation historischer Quellen, die Annotation von Forschungsgegenständen aus der Musikwissenschaft und die Modellierung und Annotation raum-zeitlicher Bezüge im Zentrum der Summer School. Auch neue Annotationsmethoden wie beispielsweise das vernetzte Annotieren von Forschungsgegenständen mittels Graphentechnologien wird Thema sein.

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